Biobahnhof Klotzsche

8. NOvember 2024: BioBahnhof Klotzsche nominiert für Sonderpreis Baukultur des Deutschen Verkehrswendepreises

Der Biobahnhof ist nicht nur ein denkmalgeschütztes Gebäudeensemble oder ein paar Läden mit Gleisanschluss, öffentlicher Fahrradpumpe und Bücherschrank. Er ist auch eine Schnittstelle zu einer Vielzahl von Bus- und Bahnverbindungen. Und damit Teil des Alltags von vielen Reisenden, die von oder zur Arbeit pendeln, in den Urlaub fahren oder ihre Lieben besuchen. Das machen so viel Leute wie noch nie: Während vor der Sanierung 2.400 Leute ein- oder ausstiegen, sind das jetzt mittlerweile über 3.100 Fahrgäste. Dank der guten Anschlüsse und der vielen Ziele rund um den Bahnhof in Dresden-Klotzsche. Und vielleicht auch, weil der Biobahnhof für viele Reisende den Alltag erleichtert und  nützliche Dinge mit dem Ankommen oder Abfahren einbauen lässt? In genau diesem Zusammenhang gab es am 8.11. in Berlin bei der Allianz pro Schiene was zu feiern. Der Biobahnhof wurde für den Sonderpreis Baukultur des dt. Verkehrswendepreis 2024 nominiert. Die weiteren nominierten waren die Kombilösung Karlsruhe (Stadtbahntunnel + Autotunnel), der Lichtertunnel Miltenberg oder die Plushaltestelle Bad Segeberg.    

8. SEPTEMBER 2024: Wahr-Zeichen - TAG DES OFFENen DENKMALS VON 10 - 16 UHR – der Bahnhof Klotzsche als Zeitzeuge

Das perfekte Motto dieses Jahr „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ passt hervorragend für den Biobahnhof. Dieses Jahr gibt es folgendes Programm:

Die Bio-Bahnhofswirtschaft und der Freisitz auf dem historischen Bahnsteigpflaster von 1906 ist von 11 – 16 Uhr geöffnet: frisch gekochtes Essen, frisches Fassbier und leckerer Kaffee

10:02 – 15:02 Uhr: stündliche Führungen: Bahnhofsgeschichte(n) rund um den Bahnhof Dresden-Klotzsche

11:00 – 15:00 Uhr Boule am Bahnhof: La Boule Rouge e.V. zeigt die Faszination des Boule-Sports auf der einzigen deutschen Boulebahn am Bahnhof

10:00 – 15:30 Uhr Siebdruck mit Bahnmotiven vom Dresdner Künstler Jens Besser auf T-Shirts und Stoffbeutel (Bio-Baumwolle)

10:00 – 15:30 Uhr: Bahnhofsmalbogen, Bahnhofsquiz für Kinder

10:00 – 17:00 Uhr Kerzenwerkstatt in der ehemaligen Bahnpost

In Klotzsche und Umgebung gibts noch zahlreiche weitere Denkmäler, die geöffnet sind – siehe Webseite der Stadt Dresden!


15. August 2024: TU Dresden lectures Plus zu "Meine Heimat, DEine Heimat – unsere Heimat?"

Vorlesung mal anders und dann noch zu einem brennenden Thema! Das Motto der Veranstaltungsreihe ist vielschichtig – „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ mit einem spannenden Format: „YOU ASK we explain“

Auf dem Freisitz auf Gleis 1 geht es um Heimat. Das passt doch gut auf einen Bahnhof: Als öffentlicher Ort, auf dem sich jeder wohlfühlen darf, sich gegenseitig bereichert, beim Ein- oder Aussteigen hilft und dank Hausordnung keine Angst zu haben braucht, dass er oder sie „unter die Räder kommt“ … 

Ab 18 Uhr diskutieren Dr. Johannes Schütz, Professur für Neuere und Neueste Geschichte, Prof. Anna-Lena Zietlow, Professur für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie, und Dr. Lucas von Ramin, Institut für Philosophie, und freuen sich auf Interaktion mit dem Publikum. Die Bio-Bahnhofswirtschaft ist dazu endlich mal wieder abends geöffnet und sorgt für Speis` und Trank; sogar an Fassbier ist gedacht! Außerdem gibt`s noch was auf die Ohren: Banda Communale sorgt für schöne Töne – neben den Durchsagen zu den Zugabfahrten. 

Bild: Freisitz der Bio-Bahnhofswirtschaft am Gleis 1 


30. Mai 2024: ein neues Wandbild entsteht – Das Brückenhäuschen beim Lack, Streiche, Kleber-Festival

Das Brückenhäuschen sollte eigentlich beim Abriss der denkmalgeschützten Brücke durch DB Netz gleich mit abgerissen werden. Zum Glück hatte die DB das Grundstück, auf dem das Häuschen steht, schon uns verkauft, so dass wir den Abriss verhindern konnten. Das mittlerweile sanierte Häuschen lädt zum Träumen ein: Was tun damit? eine Ausguck für Zug-Nerds? Ein öffentlicher Pizza-Ofen? Eine gewisse Vandalismusanfälligkeit und die ersten wenig ästhetischen Schmierereien haben uns die Entscheidung leicht gemacht: Das Häuschen wird von Simone Ferrarini vom talienischen Künstlerkollektiv „Collettivo FX“ gestaltet. Die Aktion dauert vom 31.5. bis zum 3.6. weitere Infos: https://lackstreichekleber.de/event/wandbild-von-collettivo-fx-am-bahnhof-klotzsche/


13. April 2024: Pro Bahn-MItgliederversammlung Mitteldeutschland im Biobahnhof

Wer macht Druck, dass das Bahnsystem besser, die zahlreichen Grenzen zwischen Verbünden durchlässiger und die Wertschätzung für den öffentlichen Verkehr größer wird? Die Ehrenamtler von Pro Bahn! Getrieben von einer großen Passion für die Eisenbahn sorgen sie für Öffentlichkeit bei vielen kleinen und großen Details des Bahnsystems – vom fehlenden Fernverkehr nach Chemnitz bis zur besseren Verbindung in die Nachbarländer. am 13. April trafen sich die Aktiven von Pro Bahn im Biobahnhof. Neben einer Führung war der Nachmittag eng gepackt mit Fachdiskussionen und inspirierenden Impulsen zu den verschiedenen Details des Bahnpolitik und der Bahntechnik – hat Spaß gemacht!


5. April 2024: Transforming stations into destinations - UITP-Commitee Transport and Urban Life besichtigt Biobahnhof

Illustrer Besuch im Bahnhof Klotzsche – das jährliche Treffen des Komitees für Verkehr und urbanes Leben fand dieses Jahr auf Einladung des VVO in Dresden statt. Die UITP ist der Weltverband des öffentlichen Verkehrs mit Mitgliedern von Verkehrsunternehmen, Behörden und der jeweiligen Hersteller und Zuliefer der Branche. Das Programm war dicht gepackt und bei den Themen ging es um die viele aktuelle Aspekte eines zeitgemäßen Nahverkehrs, Ein Schwerpunkt, der gut zum Besuch von Klotzsche passte, waren Vorträge zu neuen Ansätzen zur Entwicklung von Bahnhöfen in die Stadtentwicklung. aktuelle Beispiele aus Japan und Indien zeigten, wie der ÖV die eigentliche Reisezwecke besser integriert – Stationen in Japan werden inklusive des Einzugsbereichs des Bahnhofs von der jeweiligen Bahngesellschaft entwickelt – anders als in Deutschland nimmt die Bahngesellschaft nicht nur Ticketerlöse ein sondern verdient an den Immobilien drumherum, das hat den Vorteile, dass die Anreize sehr groß sind, den Bahnhof selber maximal mit seiner Umgebung zu verzahnen und attraktiv zu gestalten. Die Chefarchitektin der Metro von Neu-Delhi stellte dazu einige Beispiele vor, die natürlich allein bei der schieren Größe ein maximaler Kontrast zum Biobahnhof Klotzsche waren. Die Ideen sind allerdings die gleichen: Nützliche Dinge für die Reisenden im Bahnhof, die den Alltag erleichtern und die Aufenthaltsqualität verbessern.

Bei der Führung diskutierten die Teilnehmenden aus Kanada, England, Frankreich, Indien, der Schweiz, Tschechien engagiert die verschiedenen Aspekte und stärkten sich dann bei einem leckeren Mahl in der Bahnhofswirtschaft.

Auch spannend und sehr fotogen: Hin kam die Delegation mit einem nagelneuen e-Bus der DVB und zurück ging es über Moritzburg mit dem IFA-Nostalgiebus der VGM aus Meißen von 1957!

Foto: © Gerhard Probst
Foto: © Gerhard Probst

"Weihnachten mit Jaroslav" – Lesung mit Jaroslav Rudiš am 14.12.23

Nicht das erste Mal gab es einen großen Bahnhof für Jaroslav Rudiš in Klotzsche! Der Anlass war ein denkwürdiger: Alle Teilnehmenden von Jaroslavs erster Lesung nach dem Lockdown kamen zusammen für einen schönen gemeinsamen Jahresabschluss. Bevor der Autor loslegen konnte, gab es noch ein kleines Dankeschön aus der Runde der Freundinnen und Freunde: Texte aus anderen Federn  von Peter Huchel bis zu der Beschreibung der Stimmung im und um den Bahnhof Klotzsche von Victor Klemperer 1945. 

Jaroslav Rudiš las nicht nur aus seinem neuesten Buch „Weihnachten in Prag“ sondern auch aus „Winterbergs letzte Reise“ (die Knödel und Europa-Szene) genauso wie den wunderbar gezeichneten Dialog zu den Wisenten aus der Graphic Novel „Nachtgestalten“ … Danke an die Buchhandlung „Bücherberg“ für den gut sortieren und dann weitgehend ausverkauften Büchertisch! Danke an alle Freunde und Freundinnen der Literatur und Bahnhofswirtschaftskultur für die gute Stimmung und die Rekordbelegung der Bahnhofswirtschaft:  Das Fass Quartiermeister war dann auch schon recht schnell leer … 

Foto: © Gerhard Probst

Rückblick Tag des offenen DEnkmals am 10.9.23: Der Girlitz auf dem Weg nach Görlitz

Zahlreiche Klotzscherinnen und Klotzscher, Durchreisende und Besucher kamen zum Biobahnhof und tauchten in die Bahnhofsgeschichten ein. Von der Sanierung bis zur Haustechnik, von den neuen Nutzungen bis zur Einbettung in den Stadtteil. Die Bahnhofswirtschaft war gut besetzt und der Freisitz von vielen Genießern und Genießerinnen bevölkert. Schön anzublicken: zahlreichen Kinder beobachteten gebannt den Bahnbetrieb und die Eltern konnten entspannt das Essen genießen.  Neu am Stand des Biobahnhofs gabs die beiden Wandbilder am Anbau auf Postkarten – beide Motive fanden zahlreiche Liebhaber!

Foto: © Gerhard Probst

der Biobahnhof zum Tag des offenen DEnkmals am 10.9.

Das Motto des diesjährige Tags des offenen Denkmals ist „Talent Denkmal“ – wie passend für einen Bahnhof! 

Das Talent besteht mindestens darin, Reisende von den Überraschungen des Bahnbetriebs abzulenken und allerlei Nützliches bereit zu halten. Daher gibt es zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals wieder kurzweilige Führungen, Siebdruck von Jens Besser mit Bahnmotiven, ein weiteres neues und wunderschönes Wandbild an der Gleisseite vom Dresdner Künstler Robert Richter.

Die einzige deutsche Boule-am Bahnhof-Bahn ist auch wieder geöffnet und lädt zum gemütlichen Stoßen schwerer Kugeln ein. Für die Kinder gibts wieder Malbögen und das Bahnhofsquiz.

Netter Nebeneffekt: Endlich ist die Bio-Bahnhofswirtschaft wieder am Sonntag geöffnet: Frisches Bier vom Fass, frisch gekochtes Essen, Kaffee und Kuchen im Freisitz auf dem historischen Bahnsteigpflaster! 

Die Führungen finden stündlich von 10:02 bis 16:02 Uhr statt. Der Biobahnhof lässt sich schön auf den Weg zahlreicher anderer Denkmäler legen – hier die Liste der Stadt mit den geöffneten Dresdner Denkmälern. 

 

Foto: © Gerhard Probst

robert Richter: Der Girlitz am gleis nach Görlitz

Aktuell gestaltet der Dresdner Künstler Robert Richter am Technik- und Logistik-Anbau des Biobahnhofs ein haushohes Kunstwerk: ein Girlitz mit Schaffnerpfeife blickt auf alle Reisenden der vorüberfahrenden Züge. Der Girlitz ist ein Fink, dessen schönes Gelb nicht mehr so häufig wie früher Feld und Flur ziert. Er leidet auch unter den „aufgeräumten“ heckenlosen Feldern der durchindustrialisierten Landwirtschaft.   

Robert Richter mal Girlitz
Foto: © …

Von der tragischen Schliessung der alten bahnofswirtschaft 1958 in Klotzsche

Die Bahnhofswirtschaft war rappelvoll: Karin Gumsch, die als 14-jähriges Mädchen ihre Eltern 1956 in das Abenteuer der Selbstständigkeit als Pächter der Bahnhofswirtschaft begleitete, erzählte von dem hoffnungsfrohen Start, der Wiedereröffnung des Freisitzes, der Auswechslung des Flipperautomaten durch einen Billardtisch im Gesellschaftszimmer und dem gastronomischen Alltag: Bis Mitternacht – also zum letzten Zug gen Königsbrück war geöffnet! Böhmisch Brauhaus aus Großröhrsdorf gabs vom Faß bis eines Tages die Verkettung verschiedener unglücklicher Umstände zur tragischen Schliessung führte. Die genaue Geschichte steht auf der mit Frau Gumschs Hilfe verbesserten Tafel am Giebel der alten Bahnofswirtschaft! Über 60 Klotzscher und Klotzscherinnen lauschten dankbar der bis dahin unbekannten Geschichte der Schließung und den zahlreichen Geschichten der Originale, die ein- und ausgingen – und z.B. augenzwinkernd „einen Kuss und einen Kaffee“ bestellten.

Lastenrad Heidelore im Biobahnhof gut ausgelastet

Dank der Initiative der Kirchgemeinde in Klotzsche gibt es seit letzten Herbst die „Heidelore“ – ein e-Lastenrad im Biomarkt zu mieten! Die Auslastung ist sehr gut – eine rechtzeitige Reservierung sinnvoll. Dank des Engagement der Vorwerk-Podemus-Mann- und Frauschaft ist es während der Öffnungszeit und nach Reservierung auf der homepage von Frieda&Friedrich einfach auszuleihen.

Lesung Karolina Kuszyk aus "IN den Häusern der anderen" am 29. juni '23

Die polnische Schriftstellerin Karolina Kuszyk war im Biobahnhof zu Gast und las im bis auf den letzten Platz gefüllten Freisitz der Bahnhofswirtschaft aus ihren neuestem Buch. „In den Häusern der anderen“ erhielt  zahlreiche Auszeichnungen und sorgte sowohl in Deutschland als auch in Polen für viel Aufmerksamkeit und Interesse. Die klug und einfühlsam geschriebene Geschichte der Vertreibungen und derem Umgang durch die Nachgeborenen enthält zahlreiche  ergreifende Geschichten sowohl zu Schicksalen aus auch dem Umgang mit den Dingen.  Es war eine ergreifende Premiere, dass die Autorin zum ersten Mal bei einer Lesung die Geschichte eines jungen Mädchens aus Liegnitz, dem heutigen Legnica,  las. Ihr Zug auf der Flucht vor den heranrückenden Russen stoppte in der Nähe von Klotzsche wegen Bombenalarms – der großen Bombardierung im März 1945… 

In der nachfolgenden Diskussion steuerten zahlreiche Gäste weitere Geschichte zu Flucht und Vertreibung bei und Karolina Kuszyk lernte sogar eine alte Liegnitzerin kennen, die es nach Klotzsche verschlagen hat und der neugierigen Autorin einige weiteren Details zu Themen aus dem Buch beisteuerten konnte. Bis tief in die Nacht saßen die geschichts- und lesebegeisterten Klotzscher mit der Autorin zusammen – Danke, dass die Landeszentrale für politische Bildung   diese Veranstaltung unterstützt hat! 

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